Projekte und Veranstaltungen
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2021_Das Zaubertäubchen
04. Februar 2021
Es war einmal ein kleines Mädchen namens Lina. Sie war kein außergewöhnliches Mädchen, und doch hatte sie manchmal das Gefühl, eine besondere Gabe zu haben und mit Tieren reden zu können. Lina wohnte allein mit ihrer Mutter in einem kleinen Zauberwald, unter den 7 Zirbentannen und hinter den 12 Marmorbergen. Lina war fast jeden Tag mit Lesen beschäftigt, denn ihr Großvater Aragorn hatte ihr nach seinem Tod viele Bücher über Zauberei hinterlassen. An jenem kühlen Wintertag bekam ihre Mutter unerwartet Post und war für ein paar Wochen ins Zaubereiministerium abgeordnet. Lina machte sich deshalb auf den Weg, die nächsten Wochen bei ihrer Großmutter Dolores zu verbringen. Lina mochte Großmutter sehr, weil sie ein großes Herz hatte und immer sagte: „Allen ist aufgetragen, den anderen ein Stück blauen Himmel zu zeigen.“
Lina liebte den Winter sehr.
Es schneite dicke Flocken und langsam verzauberte sich der Wald in eine märchenhafte Winterlandschaft. Es machte ihr deshalb nichts aus, den weiten Weg zu ihrer Großmutter durch den tiefen weichen Schnee zu Fuß zurückzulegen. Als Lina nach einer Weile am großen Zaubersee Glen Falls vorbeikam, hörte sie das Weinen eines Wals.Lina sprach: „Ich denk an dich mein Winterlicht, immer wenn ein neuer Tag anbricht. „Der Wal hörte Lina und schwamm an die Oberfläche. Es war scheinbar ein verzauberter Wal, denn er hatte drei sonderbar große Augen. Er flüsterte: „Meine Schwanzflosse wurde gebrochen, als der See ein Stück weit zu Eis erstarrte. „Lina bekam zuerst schreckliche Angst, denn der Wal war riesengroß. Sie sah in die drei Augen des Wals und erkannte die 3 Segen ihres Großvaters: Glaube, Liebe, Hoffnung. Nach dem Tod ihres Großvaters glaubte Lina immer, er hätte sich in ein Zaubertäubchen verwandelt. „Ich helfe dir“, sagte Lina dann entschlossen zum Wal. Sie winkte dem blauen Himmel zu und sprach leise vor sich hin:
„Zaubertäubchen lache, komm her und entfachedes Lebens Flamme in der Flosse,zieh ihn raus aus dämonischer Gosse.“
Das Zaubertäubchen landete auf der gebrochenen Flosse des Wals und berührte diese zart mit den Flügeln. Der Wal war begeistert, bedankte sich winkend mit seiner geheilten Flosse und schwamm davon. Lina freute sich, eine gute Tat vollbracht zu haben, winkte dem Zaubertäubchen nochmal zu und rannte weiter durch den glitzernden Schnee.
In der Ferne wimmerte es plötzlich schrecklich laut. Lina sagte: „Ich denk an dich mein Winterlicht, immer wenn ein neuer Tag anbricht.“In diesem Augenblick stand auf einmal ein kleines Rehkitz auf Linas Weg. „Was ist mit dir?“, fragte Lina mitleidig. Das Rehkitz antwortete seufzend: „Ich habe im Schneegestöber meine Mama verloren. „Es war wahrscheinlich ein verzaubertes Rehkitz, dachte Lina, denn es hatte drei große Ohren. Lina winkte abermals dem blauen Himmel zu und flüsterte:
„Zaubertäubchen komm empor, blauer Himmel, öffne dein Tor,und bring Mama-Reh hervor.“
Aufgeregt flatterte das Zaubertäubchen umher und hinter einem weißen Schneevorhang kam plötzlich das Mama-Reh zum Vorschein. Das kleine Rehkitz und das Mama-Reh küssten sich vor Freude, als sie endlich wieder zusammen waren. Anschließend bedankten auch sie sich und verschwanden blitzschnell im tiefen Zauberwald. Lina winkte auch diesmal dem Zaubertäubchen nochmal zu, bevor es wieder in den Himmel flog. Kurze Zeit später saß unerwartet ein Wolf auf der Lichtung. Er sprach nicht und schaute tieftraurig in den funkelnden Schnee. Lina erschrak fürchterlich beim Anblick eines so mächtigen Tieres, sie fasste sich jedoch ein Herz und sagte: „Ich denk an dich mein Winterlicht, immer wenn ein neuer Tag anbricht.“
Um zu erfahren, warum der Wolf nun so traurig war, flüsterte Lina hastig vor sich hin:
„Lieber Wolf, was ist mit dir geschehen, ich kann an dir nichts sehen,doch warte, ich schaue in dein Herz, tief drinnen sitzt dort dein Schmerz.“
Lina fühlte plötzlich, dass der Wolf seine Stimme verloren hatte und sprach: „Du bist ein verzauberter Wolf und hast drei gute Herzen, ich werde auch dir helfen!“ Sie winkte wieder dem blauen Himmel zu und schrie aus voller Brust:
„Zaubertäubchen mach Wind und eile, Meile um Meile, und bring die Stimme zurücksowie das ewige Glück.“
Das Zaubertäubchen schwirrte munter umher und machte riesigen Wind.Schlagartig begann der Wolf in den blauen Himmel zu jaulen. Sein Gesang war wunderschön und man könnte fast meinen, alle Tiere des Waldes hielten für einen kurzen Augenblick den Atem an und lauschten der liebevollen Melodie. Auch er bedankte sich herzlich und zog voller Glückseligkeit davon. Der Abend brach langsam an und Lina erreichte nun endlich das Haus ihrer Großmutter Dolores. Erst als Lina die Tür betrat, verschwand das Zaubertäubchen wieder in den dunkelblauen Abendhimmel. Großmutter und Lina umarmten sich zur Begrüßung und setzten sich anschließend mit einer Tasse blauen Waldbeerentee an den Kamin. Diese Abende am warmen, knisternden Kaminfeuer liebte Lina besonders, denn meistens erzählte ihr Großmutter von den vielen schönen Zaubermärchen aus ihrer Kindheit. Doch diesmal lag Großmutter Dolores etwas anderes auf dem Herzen.
„Meine liebe Lina, sprach die Großmutter langsam, da du stets und immer meinen Rat befolgt hast: Allen ist aufgetragen, den anderen ein Stück blauen Himmel zu zeigen und du ein großes Herz besitzt, möchte ich dir mein wunderschönes Medaillon von meiner Urgroßmutter schenken. Wenn du selbst irgendwann einmal in großen Schwierigkeiten steckst, so drehe es dreimal um die eigene Achse. Danach werden alle Zaubertäubchen des Himmels zu dir kommen und dir helfen. Doch vergiss nie, an dich selbst zu glauben und verliere nie die Hoffnung, dass eines Tages nur die Liebe im Herzen siegt. „Lina freute sich sehr über das hübsche Medaillon, hielt es ganz fest und schlief am späten Abend mit ganz viel Liebe im Herzen ein.